Les Misérables

Ich melde mich zurück mit einem Bericht von meinem letzen Kinobesuch.

Schon als ich im letzten Jahr davon gehört habe, dass es einen neuen "Les Misérables" Film geben wird und zwar in Musical Form, war ich begeistert. Zunächst war ich von der Besetzung etwas irritiert, da ich mir nicht sicher war, ob ein Cast voll von Hollywood Stars, wie Anne Hathaway und Russell Crowe, die Lieder des Musicals nicht ruinieren, wie es damals bei "Phantom der Oper" der Fall war. Doch zumindest Hugh Jackman lies hoffen, da er ja schließlich ein etablierter Musical-Darsteller ist.

Und spätestens nach der diesjährigen Oscar Verleihung, bei der die Besetzung live gesungen hat, war ich mir sicher, ich muss diesen Film sehen.

Mit Taschentüchern bepackt, ich kannte die Story ja und wusste, dass ich sicherlich weinen werde, machte ich mich dann gestern auf in Kino. Und ich muss sagen ich wurde nicht enttäuscht! Der Film war wundervoll.

Aber zunächst für die, die die Geschichte nicht kennen, eine grobe Skizze der Handlung:

Cosette und Marius
Es wird das Leben von Jean Valjean erzählt, der verhaftet wurde, da er Brot gestohlen hat. Er wird nach verlängerter Haft, wegen Fluchtversuchen, auf Bewährung entlassen und hofft ein neues Leben beginnen zu können. Da ihm dies unter seiner eigenen Identität nicht gelingt, nimmt er eine andere an und gelangt zu Erfolg. Doch als Inspector Javert, der in dem Gefängnis gearbeitet hatte, in der Stadt auftaucht in der er sich niedergelassen hat, ist er gezwungen wieder zu fliehen. Dabei nimmt er Cosette (Isabelle Allen / Amanda Seyfried), die Tochter einer verstorbenen Angestellten (Fantine, gespielt von Anne Hathaway) mit, da er sich an Fantines Elend und Tod mitschuldig fühlt. Sie fliehen nach Paris, wo Cosette Marius kennenlernt. Dieser gehört zu einer Studentengruppe, die in den Juniaufstand von 1832 involviert sind. In eben diesem geraten Jean Valjean und Inspector Javert wieder aneinander.

Das ist wirklich nur eine grobe Skizze des Ablaufs, es sind so viele verschiedene Menschen und deren Geschichten in die Handlung eingeflochten, dass es eine Weile dauern würde alles zu erzählen. Der Film hat nicht ohne Grund eine Spieldauer von 158 Minuten. Doch lasst euch nicht von der Länge abschrecken, es wird nicht langweilig.

Die Geschichte an sich ist schon sehr mitreißend und ergreifend, gerade dadurch, dass das Leben der Armen im Frankreich nach der Julirevolution 1930 zeigt. Und wer bereits eine Verfilmung oder das Musical selbst kennt, wird mir zustimmen.

Das besondere an dem Film ist, dass die Darsteller direkt am Set gesungen haben und die Aufnahmen nicht, wie bei vielen anderen Musicalfilmen nachsynchronisiert wurden. Das merkt man, ich kenne viele der Songs aus Les Misérables in und auswendig, doch mit so viel Gefühl habe ich sie glaube ich noch nie gesungen gehört. Die rein musikalische Qualität leidet ein wenig darunter, manche Töne klingen eher schief, aber der Film profitiert davon.

Gavroche
Die Darsteller sind allesamt überragend. Anne Hathaway, die zwar nur in einem kleinen Teil des Filmes zu sehen ist, überzeugt besonders, den Oscar als beste Nebendarstellerin hat sie meiner Meinung nach verdient. Aber auch Hugh Jackman, verkörpert seine Rolle gut, auch wenn sein Gesang manchmal etwas seltsam ist. Nicht zu vergessen ist auch die schräge Rolle einer Gastwirtin, die von Helena Bonham Carter gespielt wird. Besonders berührt hat mich Daniel Huttelstone, der den kleinen Jungen Gavroche spielt, der den Studenten bei dem Aufstand beisteht. Ich will nicht zu viel verraten, aber er ist für mich der Held des Filmes!

Was ich auch noch loswerden muss, auch wenn es nicht wirklich etwas mit dem Film zu tun hat, ich finde es bemerkenswert, dass Anne Hathaway sich die Haare bei den Dreharbeiten wirklich abschneiden hat lassen.

Falls Ihr den Film noch nicht gesehen haben solltet, schaut ihn euch an. Es ist eine wunderschöne Verfilmung des Musicals und ist absolut sehenswert!

Kleiner Tipp zum Schluss: Wenn der Film in eurem Kino als Originalversion läuft, schaut diese an. Da die Synchronisierung nahezu unnötig ist, da die Lieder sowieso nicht übersetzt werden und die paar Sätze die gesprochen werden brauch man dann im Grunde auch nicht auf Deutsch.


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